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Klimaneutrale Versorgungssicherheit

Iqony plant am Standort Bergkamen ein neues Gaskraftwerk, das dank Wasserstoff perspektivisch klimaneutral betrieben werden kann

Seit 1981 ist Bergkamen Kraftwerksstandort. Mit einer installierten Leistung von 780 Megawatt (netto 717 MW) ist das bestehende Kraftwerk Bergkamen A eines der größten der STEAG-Kraftwerksflotte. Allerdings ist die Anlage zur Stilllegung vorgesehen. Diese kann jedoch frühestens Ende März 2026 erfolgen. Bis dahin ist das Kraftwerk als systemrelevant eingestuft. Das bedeutet, das Kraftwerk ist verpflichtet, auf Anforderung bereitzustehen, um mit seiner Leistung die Stabilität des Stromnetzes zu gewährleisten.

Damit das bestehende Kraftwerk, das sich immer mehr dem Ende seiner technischen Lebensdauer nähert, perspektivisch stillgelegt werden kann, wie Steag dies bereits seit 2021 plant, soll am Standort ein neues Gaskraftwerk entstehen, das die Altanlage ersetzen und dank des Einsatzes von Wasserstoff perspektivisch klimaneutral betrieben werden kann.

Dabei setzt Iqony, die auf das grüne Zukunfts- und Wachstumsgeschäft spezialisierte Unternehmenssparte innerhalb der Steag-Gruppe, zunächst auf Erdgas als Brückentechnologie und ab Mitte des kommenden Jahrzehnts langfristig auf Wasserstoff für eine klimaneutrale Energieerzeugung, wie sie auch die Bundesregierung mit ihrer Kraftwerksstrategie anstrebt. Die Entstehung neuer, klimaschonender Erzeugungsleistung ist dabei die erforderliche Voraussetzung für die längst geplante Stilllegung des bestehenden Steinkohleblocks am Standort.

Das Projekt

Damit das gelingt, hat Iqony die Planungsarbeiten für ein neues und perspektivisch vollständig wasserstofffähiges Gaskraftwerk am Standort Bergkamen bereits gestartet, obwohl die konkreten energiepolitischen Rahmenbedingungen – Stichwort: Kraftwerksstrategie – weiterhin noch nicht vorliegen.

Dadurch geht mit Blick auf das erklärte politische Ziel, die neuen Kraftwerke zu Beginn des kommenden Jahrzehnts in Betrieb zu nehmen, keine wertvolle Zeit verloren. Vielmehr kann Iqony mit dem Projekt durchstarten, sobald die Rahmenbedingungen seitens der Politik geklärt sind – und diese die dringend benötigte Investitionssicherheit geschaffen haben.

Anlagen wie das auch in Bergkamen geplante Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerk (GuD) arbeiten besonders effizient und die neuesten Anlagengenerationen können heute schon bis zu 50 Prozent Wasserstoff mit verfeuern – wenn er in hinreichendem Maße zur Verfügung steht. Doch auch bereits in der Zeit, in der noch kein Wasserstoff eingesetzt wird, führt allein die Umstellung der Energieerzeugung von Steinkohle auf Erdgas am Standort ungefähr zu einer Halbierung der CO2-Emissionen. Das ist der erste große Schritt hin zu einer Stromerzeugung, die perspektivisch vollständig emissionsfreien ist und trotzdem Versorgungssicherheit gewährleistet.

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Leistungca. 900 MWel
BrennstoffErdgas, später Wasserstoff 
Standortvorteile

Nutzung der vorhandenen kraftwerkstechnischen Infrastruktur:

  • Anschluss an das Hochspannungsnetz (380 kV)
  • Kühlwasserversorgung aus dem Datteln-Hamm-Kanal
CO2-Ersparnis
  • 50 % (bei Einsatz von Erdgas statt Steinkohle)
  • komplett klimaneutral bei Wasserstoffbetrieb

Zukunftsfähige Energie

Unsere Strategie für neue, wasserstofffähige Gaskraftwerke

Iqony verpflichtet sich der Nachhaltigkeit unter anderem durch die Entwicklung von neuen, wasserstofffähigen Gaskraftwerken als einem zentralen Baustein unserer Vision einer grünen, klimaneutralen Energiezukunft. Unsere GuD-Kraftwerksprojekte zeigen unsere führende Rolle und Expertise in dieser innovativen Technologie und unterstreichen unser Engagement für die Steigerung der Energieeffizienz und die Reduzierung von Umweltauswirkungen, indem sie den Weg für eine kohlenstoffarme und perspektivisch dank Wasserstoff emissionsfreie Energieversorgung ebnen.

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Zeitplan

Noch ohne die künftigen rechtlichen Rahmenbedingungen für den Bau neuer Kraftwerke zu kennen, hat Iqony mit den Planungsarbeiten für ein neues Gaskraftwerk am Standort Bergkamen begonnen. Denn mit Blick auf die politische Zeitvorgabe, dass die neuen und perspektivisch wasserstofffähigen Gaskraftwerke Anfang des kommenden Jahrzehnts in Betrieb gehen sollen, drängt die Zeit: Darum ist Iqony auch finanziell in Vorleistung gegangen, um die Chance zu wahren, das Projekt bis Anfang des kommenden Jahrzehnts realisiert zu haben.

Am 17.06.2024 fand auf dem Kraftwerksgelände in Bergkamen eine Informationsveranstaltung für die Öffentlichkeit statt. 

Sie waren nicht dabei? Hier finden Sie eine Unterlage mit den wichtigsten Informationen.

Nach Ende der planerischen Vorarbeiten startet etwa zur Jahresmitte 2024 das Genehmigungsverfahren. Parallel zum Austauschmit den zuständigen Behörden wird Iqony in den Dialog mit der breiten Öffentlichkeit einsteigen, um auf verschiedenen Wegen frühzeitig, umfassend und transparent über das Projekt und seinen Fortgang zu berichten.

Wenn demnächst die noch ausstehenden rechtlichen Rahmenbedingungen für den künftigen Betrieb der geplanten neuen Kraftwerke geschaffen sind, könnte nach Abschluss des Genehmigungsverfahrens 2027 mit dem Bau des neuen Kraftwerks begonnen werden.

Sofern alle anderen Schritte im Projekt wie geplant verlaufen, könnte das neue Gaskraftwerk 2030 in Betrieb gehen.

Bei dem angegebenen Zeitplan, handelt es sich um eine vorläufige Planung, die sich im Laufe des Projekts verändern kann. Der Zeitplan wird an dieser Stelle regelmäßig aktualisiert.

Unsere Expertise

Mit dem Bau und der Inbetriebnahme des Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerks (GuD) Herne Ende 2022 haben wir gezeigt, dass wir komplexe Projekte dieser Art „in time“ und „in budget“ selbst unter schwierigen Bedingungen zuverlässig umsetzen können.

Trotz Corona und gestörter Lieferketten konnten wir im Zusammenspiel mit unserem Partner Siemens Energy die Planungsziele einhalten!

Erfahren Sie mehr über das GuD Herne

Häufige Fragen

Das Kraftwerk Bergkamen war nach einer Bezuschlagung im Rahmen einer Stilllegungsauktion schon im Herbst 2022 zur endgültigen Stilllegung vorgesehen. Allerdings wurde die Anlage von der Bundesnetzagentur (BNetzA) auf Antrag des Übertragungsnetzbetreibers Amprion als systemrelevant, d.h. unverzichtbar für Netzstabilität und Versorgungssicherheit, eingestuft. In Folge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine und die daraus resultierende Sorge vor einer Erdgas-Mangellage ist das Kraftwerk Bergkamen zusammen mit weiteren systemrelevanten Kraftwerken vorübergehend in den Marktbetrieb zurückgekehrt. Grundlage dafür war das sogenannte „Ersatzkraftwerkebereithaltungsgesetz“ (EKBG). Dieses Gesetz ist zum 31. März 2024 ausgelaufen, sodass das Kraftwerk Bergkamen zum 1. April 2024 wieder in die Systemrelevanz zurückgekehrt ist. Die Einstufung als systemrelevante Anlage gilt befristet bis zum 31. März 2026. 

Ja. Die korrekte Bezeichnung des bestehenden Kraftwerksblocks Bergkamen A deutet bereits an, dass für den Standort ursprünglich der Bau eines zweiten Blocks, nämlich Bergkamen B, geplant war. Da dieser jedoch nie errichtet wurde, verfügt der Standort über hinreichende Flächenreserven, um dort auch parallel zum bestehenden Block Bergkamen A ein neues H2-ready Gaskraftwerk zu bauen.

Ja. Beim Kraftwerksneubau rechnet man üblicherweise mit der „1-2-3-Regel“. Das heißt, ein Jahr dauert die Planung, zwei Jahre nimmt das Genehmigungsverfahren in Anspruch drei Jahre braucht es dann noch einmal für Bau und Inbetriebnahme. Dass das gelingen kann, hat Iqony Ende 2022 mit der Inbetriebnahme des Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerks (GuD) in Herne bewiesen: Obwohl dessen Bauphase beinahe zeitgleich mit dem Ausbruch der weltweiten Corona-Pandemie zusammenfiel, ist es gelungen, die Anlage „in time and budget“ fertigzustellen und in Betrieb zu nehmen.

Vorgesehen ist, dass das Kraftwerk zunächst mit Erdgas betrieben und dann zu einem späteren und von der Politik noch näher zu bestimmenden Zeitpunkt auf Wasserstoff als Brennstoff umgestellt werden soll. Dafür muss der Standort sowohl an das Erdgas- als auch das erst noch entstehende Wasserstoffnetz angeschlossen werden. Hier bietet der Standort Bergkamen sehr gute Voraussetzungen, da in wenigen Kilometern Entfernung zwei große Pipelines einer heutigen „Hauptschlagader“ des Erdgasnetzes verlaufen. Durch die vorgesehene Umstellung einer dieser beiden Pipelines hat der Standort Bergkamen auch sehr gute Aussichten auf den zukünftigen Einsatz von Wasserstoff.

Derzeit verfügt der Standort Bergkamen noch nicht über eine ausreichend dimensionierte Erdgas- und Wasserstoffanbindung. Aus diesem Grund wird für das neue H2-ready Gaskraftwerk eine wenige Kilometer lange Anbindung an das Ferngasnetz (und zukünftige Wasserstoffnetz) vorgesehen, die sich gerade in der Vor-/Entwurfsplanung befindet. Auch hier lohnt ein Blick nach Herne, denn auch dort existierte ursprünglich kein hinreichend dimensionierter Erdgasanschluss, der aber ebenfalls rechtzeitig geplant und gebaut werden konnte. Mit Blick auf die Planungen für Bergkamen zeigt das Beispiel, was möglich ist, wenn alle Projektbeteiligten sich gemeinsam um eine erfolgreiche Umsetzung bemühen.

Zum aktuellen Zeitpunkt lassen sich die Gesamtkosten noch nicht abschließend beziffern, weil eine Reihe von Leistungen noch nicht ausgeschrieben oder gar vergeben worden sind. Mit Rücksicht darauf lässt sich das Investitionsvolumen aktuell nur grob auf einen höheren dreistelligen Millionenbetrag beziffern. Eine finale Investitionsentscheidung wird getroffen, sobald die Rahmenbedingungen feststehen.

Aktuelle Pressemeldungen

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Headerbild: Quelle: Siemens Energy Global GmbH & Co. KG 

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